Wenn Kinder und Jugendliche Sorgen machen

Wann ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie wichtig?

Kindheit und Jugend bedeutet wachsen, sich entwickeln und reifen. Viele äußere und innere Erfahrungen werden in dieser Zeit gemacht. Sie formen und fordern die heranwachsende Persönlichkeit. Manchmal können dabei Krisen oder Störungen auftreten, die die weitere Entwicklung erschweren.

So können natürliche Entwicklungs- und Reifungsschritte, wie der Eintritt in den Kindergarten, die Schule, das Studium, den Beruf, die Pubertät, die erste Freundin/der erste Freund als verunsichernde und nicht zu bewältigende Aufgaben erlebt werden.

Ebenso können Ereignisse wie z.B. die Geburt eines Geschwisterkindes, eine Krankheit, Trennung, Verlust oder Neuzusammensetzung der Familie das Gleichgewicht einer Familie und das eines Kindes oder Jugendlichen stören.

Nach einiger Zeit der Umstellung kann eine Anpassung an die neuen Lebensumstände erfolgt sein und die Krise und Beunruhigungen sind überwunden.

Aber: Nicht alles wächst sich aus.

Wenn sich zeigt, dass eine Störung anhält, wenn Traurigkeitsgefühle, Ängste oder Rückzug zunehmen, die üblichen Konflikte sich ausweiten, Auffälligkeiten im Kindergarten oder in der Schule sich verstärken oder wenn sich unbeeinflussbar erscheinende neurotische oder psychosomatische Symptome bilden, dann machen sich Eltern, ErzieherInnen, LehrerInnen und ÄrztInnen mit Recht Sorgen, und es ist wichtig, sich an jemanden zu wenden, der professionell helfen kann.

Auch nach traumatisch Erlebtem und den damit verbundenen seelischen Folgen ist es sinnvoll, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Zum Beispiel...

  • fühlt sich die 4-jährige Anja auch nach der Eingewöhnungszeit im Kindergarten nicht wohl. Sie spricht sehr selten, spielt nicht spontan und scheint an der Erzieherin zu "kleben". Es gibt jeden Morgen Kämpfe, bis sie im Kindergarten ist,
  • oder: Nicole, 16 Jahre alt, ist seit einem Jahr nur noch mit ihrer Figur beschäftigt. Um ihr "Idealgewicht" zu erhalten, hungert sie sich durch den Tag. Seit einiger Zeit ist sie dazu übergegangen, das, was sie in immer häufigeren Essanfällen zu sich nimmt, wieder zu erbrechen. Sie geht kaum noch aus dem Haus, an FreundInnen und Hobbies hat sie jedes Interesse verloren,
  • oder: Peter, 11 Jahre, klagt immer wieder über morgendliche Kopfschmerzen. Der Kinderarzt hat den Jungen gründlich untersucht, hat aber bei dem ernsten und immer etwas in sich gekehrten Jungen keine körperlichen Ursachen feststellen können,
  • oder: Jan, 18 Jahre alt, steht kurz vor dem Abitur. Er hat ausgezeichnete Noten. Sein Problem ist, er fühlt sich außerstande, ein Mädchen anzusprechen. Er grübelt viel und hat sich in den letzten Jahren immer mehr von anderen Jugendlichen isoliert.
  • oder: Luise, 7 Monate, schreit so viel, dass beide Eltern am Rande der Verzweiflung sind. Sie finden keine Erklärung. Die Untersuchungen durch die Kinderärztin/den Kinderarzt haben keine Erklärung geliefert,
  • oder: der 8-jährige Martin fällt in der Schule dadurch auf, dass er anscheinend grundlos in Wut gerät und dann andere Kinder schlägt. Seine schulischen Leistungen sind unbefriedigend.